Für die nicht ganz so nervenstarken Optionshändler mit einem dicken Depot bietet sich der regelmäßige Verkauf von Strangles an. Darunter ist der Verkauf einer Put-Option und einer Call-Option mit dem gleichen Basiswert und der gleichen Lauftzeit - aber mit unterschiedlichem Basiswert zu verstehen.
Im Allgemeinen spreche ich von Indizes als Basiswert. Aktien dafür zu nutzen ist einträglicher aber auch ungleich riskanter.
Natürlich ist auch klar, dass wenn man sein Depot nicht im Auge behält auch unbegrenzte Verluste möglich sind. Deshalb gilt: Jeden Tag den Stand des Basiswerts überprüfen.
Für einen Return on Margin von ca. 5% bietet sich ein Abstand von ca. 1,5 Standardabweichungen, also einem Delta von ca. 0,06-0,08, an. Für noch konservativere Zeitgenossen lohnt sich aber durchaus auch ein größerer Abstand mit einem Delta von ca. 0,04-0,05. Alles natürlich unter Vorbehalt der jeweiligen Volatilität.
Ein Beispiel wäre, bei einem DAX Stand von 9400 Punkte, der Verkauf eines Puts mit Basis 8200 Punkte und einem Call mit Basis 10000 Punkten an. Bei einer Restlaufzeit von ca. 45-55 Tagen ergibt dies (Stand heute) eine Prämie von ca. 40 Euro je Optionskombination. Pro Kontrakt (beim DAX sind 5 Optionen gleich ein Kontrakt) sind dies ca. 200 Euro vor Kommissionen.
Was die Margin angeht reden wir von ca. 3800 Euro - das kann aber deutlich schwanken. Summa summarum entspräche dies einer Gewinnspanne von ca. 5% bezogen auf die Margin.
Der verkaufte Strangle ist recht einfach zu handhaben, da man bei unterschreiten/überschreiten einer Grenze entweder nach unten/oben oder/und nach vorne (in den nächsten Monat) rollen kann.
Wie stark ändert sich die Margin, wenn der DAX steigt oder fällt? Deshalb finde ich es immer etwas problematisch, ROM (return on margin) bei nackten Positionen zu verwenden.
Die jeweiligen Marginanforderungen sind für mich weitgehend undurchschaubar und deshalb arbeite ich mit großem Sicherheitspuffer. Wenn man beide Seiten schreibt erhöht sich die Margin jedenfalls nur in geringem Umfang. Ich notiere die Initial Margin, die sich bei Abschluß des Geschäfts ergibt und notiere diese in meinem Trading Journal.
Btw. bislang hatte ich nur Erfahrungen mit dem SPY, erst seit kurzem schreibe ich auch DAX Optionen, was gut läuft.
Verkaufte Strangles sind gut zu justieren. Läuft der Index gegen eine Seite wird die andere als Hedge dienen. Stärker als bei einem Iron Condor z.B. Deshalb lasse ich die Trades sehr weit laufen, oft bis zu einem Delta von 35-40. Wird eine Justierung erforderlich rolle ich nach vorne oder nach unten und erhöhe die Anzahl der Kontrakte, gleichzeitig verkaufe ich die Gegenseite und setze auch diese neu auf. Anders gesagt, ich kaufe den Strangle zurück und setze ihn neu auf. Auch wenn es ein recht einfacher Trade ist darf man nie vergessen, dass man mit fast unbeschränktem Risiko arbeitet! Nur deshalb ist die Rendite möglich.
Am einfachsten ist es natürlich das auf dem Blog zu erfolgen. Ich schreibe ja über jeden einzelnen Trade den ich mache
Grundsätzlich muss ich sagen, dass alle Trades bislang locker im grünen Bereich sind - währenddessen die Iron Condors zum Teil heftig justiert werden mussten. Was auch ganz toll lief war einzelne Justierung eines Short Strangles indem ich ihn gegen einen Bear Call Spread getauscht habe. Im großen und Ganzen lohnt es sich die Barrieren so weit entfernt zu halten. In den letzten 2 Monaten war mein höchster Short Put bei 8700 Punkten.
Ich habe heute den Beitrag gelesen, daß Du bei 95% max. Gewinn geschlossen hast. Das ist schon recht spät, einige schließen schon bei 80%. Dann wärst Du schon einige Tage (Wochen?) eher draußen.
Hallo OptionenBlog, wo finde ich denn den Link zum Blog?
Ich interessiere mich für die Strategie Strangle Medium Risk und würde gerne die Trades nachvollziehen.
Durch Zufall bin ich auf einen weiteren deutschsprachigen Blog über Optionen gestoßen. Vielleicht ist dieser auch einige Follower wert. Der Trader berichtet vorwiegend über seine Optionen-Trades - so weit ich bisher sah, leider nicht mit so ausführlichen Kommentaren wie bei OptionenBlog:
