4-Butterfly-Kombi

Hier ist eine defensive Butterfly-Strategie, die ich nun traden möchte. Vor ca. 3 1/2 Wochen habe ich die erste 4-Butterfly-Kombi zur Probe aufgesetzt.

Ist nur Zubrot, allein davon leben kann man nicht.

Ich handel noch nicht so lange Optionen. Falls Ihr einen Denkfehler findet oder Ideen dazu habt, wäre es klasse, wenn Ihr mir das schreiben könntet:

4-Butterfly-Kombi Income Strategie

Mit 4 versetzten Butterflys auf den SPY sollen regelmäßige Prämieneinnahmen bei geringer Margin möglich gemacht werden. Sobald einer der vier Butterflies mit Gewinn verkauft wurde, habe ich einen Gewinn erzielt (Profit-Lock-In), der höher als die Kosten der drei verbleibenden Butterflies ist. Ich bin dann also auf jeden Fall im Gewinn bei Laufzeitende. Ein Verlust tritt nur auf, wenn der SPY 6 Wochen nach Aufsetzung über oder unter 30 Punkte (also aktuell ca. 15 %) vom Mittelstrike der 4-Butterfly-Kombi entfernt notiert.

Da 3 der 4 Butterflies immer bis zum Laufzeitende gehalten werden, spielt die IV keine tragende Rolle.

Wann werden die Butterflies aufgesetzt:

Jeden Dienstag mit 45 DTE Laufzeit. Ich kann eine Richtungsentscheidung treffen, wo ich die vier Butterflies aufsetze, diese kann auch durch meine Gesamtaufstellung im Portfolio beeinflusst werden, d.h. ich kann diese Strategie auch eher als Hedge einsetzen. - In der Regel werde ich aber den aktuellen Kurs im SPY als Mittelposition der insgesamt 12 Strikes pro 4er-Butterfly-Kombi ansetzen.

Da ich immer Dienstags 4 Butterflies mit Laufzeit 6 Wochen+ aufsetze, kann ich gleichzeitig 24 Butterflies (6 mal 4) im Portfolio haben.

Ich muss also sorgsam die Optionen per Excel-Tabelle verwalten und in der Classic-TWS-Matrix übersichtlich sortiert vor Augen haben.

Wo befinden sich die Strikes?

Es soll ein 5 Punkte Abstand im SPY gewählt werden, die summierte Flügelbreite aller Butterflies beträgt im SPY demnach 55 Punkte.

Beispiel:

  1. Butterly Legs: 175 - 180 - 185
  2. Butterfly Legs: 190 - 195 - 200
  3. Butterfly Legs: 205 - 210 - 215
  4. Butterfly Legs: 220 - 225 - 230

Die beiden Long Legs sind also 10 Punkte voneinander entfernt. In der Mitte dann das Short-Leg mit 2 Kontrakten und jeweils 5-Punkte-Abstand zu den Long-Legs.

Wann werden Puts, wann Calls gewählt?

Calls, wenn der untere Strike eines Butterflies über dem aktuellen Kurs notiert.

Puts, wenn der obere Strike eines Butterflies unter dem aktuellen Kurs notiert.

Begründung: Da hier die Optionspreise am niedrigsten sind, bezahlt man weniger absolute Slippage.

Wo ist der Exit?

Formel für die für jeden einzelnen Butterfly einzugebende Limit-Sell-Order:

Kombi-Kaufkurs aller 4 Butterflies plus (Kosten für alle 4 Butterflies zzgl. gesamte Transaktionskosten für alle 4 Butterflies).

Bsp: Ich habe für die Butterflies 10 USD, 25 USD, 50 USD und 100 USD bezahlt. (Wird wohl meistens bei normaler Vola auf solche Beträge hinauslaufen). Insgesamt also 185 USD + 16 USD Kosten Kauf und 4 USD Kosten Verkauf (ich verkaufe ja nur einen der 4 Butterflies vor Verfall). Kosten in diesem Beispiel also 205 USD.

Wenn ich für den teuersten Butterfly 100 USD gezahlt habe, dann muss ich die Limit-Sell-Order also bei 3,05 USD eingeben (305 - 100 = 205).

Sehe ich in der Classic-TWS-Matrix, dass 1 Butterfly ein Exit erreicht hat, sollte ich versuchen, den Butterfly manuell zu verkaufen, da Limit-Sell-Orders für Kombi-Orders nicht zuverlässig gefillt werden.

Sobald einer der 4 Butterflies zum oder sogar über dem Exit verkauft werden konnte, dann kann ich mit einer 4-Butterfly-Kombi-Aufsetzung keinen Verlust mehr machen (Profit-Lock-In Situation).

Ist einer der 4 Butterflies mit Gewinn verkauft worden, dann lasse ich die anderen drei Butterflies bis zum Laufzeitende im Portfolio (hier ist Stillhalten angesagt). Ich kann jetzt nur noch gewinnen, nicht mehr verlieren. Mindestens einer könnte noch mit Gewinn verkauft werden, dazu bedarf es aber eines recht volatilen Marktes etwa 1 Woche vor Verfallsende. Ich spekuliere darauf, dass einer der 3 verbliebenen Butterflies einen recht hohen Gewinn (400 bis 500 USD) bringt, wenn nämlich der Mittelkurs am Laufzeitende erreicht wird. Schließt der SPY bei Verfall knapp daneben, kann ich immerhin noch ca. 200 USD damit verdienen.

Rendite / Kosten:

Gewinnchance für jede aufgesetzte 4-Butterfly-Kombi zwischen ca. 60 und 600 USD. - Meistens werden das vermutlich um 60 USD sein - 600 USD wäre der Jackpot ! / Kosten bei Aufsetzung pro Butterfly-Kombi: ca. 200 USD.

Da ich 4 Kombi-Butterflies im Monat aufsetze (eine jeden Dienstag) kann ich also ca. 240 bis 2400 USD im Monat verdienen (meistens wohl ca. 240 USD).

Ein Verlust am Verfallsende ist unwahrscheinlich, nur bei extremen Crash-Situationen von mehr als ca. 15 % Bewegung, wenn der SPY ca. über oder unter 30 Punkte vom Kurs notiert, den er bei Aufsetzen gehabt hatte. Ich kann dann auch nur das eingesetzte Kapital verlieren, das meistens bei um 200 USD pro 4-Butterfly-Kombi liegen dürfte.

@Stefan, ich habe das mal in ein eigenes Thema verschoben.

Mit SPX statt SPY sieht das ganze in etwa so aus:

Das ist schon eine ungewöhnliche Form.

Was meinst Du mit “manuell verkaufen”? Die beiden Spreads einzeln?

Vielen Dank Uwe für den Graph, sehr aufschlussreich !

Mit manuell verkaufen meine ich, die 3 Legs des Butterflies einzeln glattzustellen statt auf Ausübung der Limit-Sell-Order als Kombi-Order zu vertrauen.

Hier sind die 4 Butterflies, die ich am 2. Oktober aufgesetzt habe.

Charttechnisch war der 2. Oktober natürlich ein denkbar unglücklicher Einstieg, da das nahe am Tiefpunkt des SPY war. Dennoch bin ich aktuell mit nur 14 USD im Minus und die Chance, mit Gewinn zu verkaufen, ist immer noch gegeben. Die weite Flügelspanne sorgt für relativ entspanntes abwarten.

Laut meiner Beobachtung können die Limit-Sell-Orders meist ab ca. 10 Kalendertage vor Verfall ausgeführt werden - davor ist das Gamma zu scwhach, um die Optionen in meine gewünschte Gewinnzone zu hieven. - Sollte der SPY ab dem 9. November oder danach zwischen 205 und 215 notieren, käme ich mit mindestens 47 USD Gewinn raus. - Sollte der SPY, nachdem ich den Butterfly mit Gewinn verkaufen konnte, vom ca. 9. November bis zum 19. November auf unter 200 zurück fallen, dann könnte ich noch einige hundert Dollar dazu gewinnen (Jackpot). - Gibt es eine starke Rallye im SPY und notiert der SPY ab ca. 9. November über 215 und bleibt bis zum 19. November darüber, dann verliere ich die eingesetzten 200 USD.

Was ich nicht beachtet habe, aber durch Uwes Graph deutlich wird, ist, dass es zwischen den Zelten Zonen gibt, in denen ich, hielte ich alle 4 Butterflies bis zum Verfallstag, den Maximalverlust erleide. - Theoretisch ist das zwar möglich, aber praktisch recht unwahrscheinlich (vermute ich). Sollte in dem SPX-Beispiel von Uwe der SPX 10 Kalendertage vor Verfall (wenn das Gamma hoch ist) bei 2173 Punkten notieren, käme ich schon etwas ins Schwitzen. Der SPX muss sich nun in den nächsten ca. 10 Tagen um etwa 3 % nach oben oder unten bewegen, um in eines der beiden Zelte (links oder rechts) schlüpfen zu können, wo dann meine Limit-Sell-Order zur Ausführung käme. Das halte ich für machbar.

Leider gibt es noch keine SPY-weeklies für den 11. Dez. - Ich habe eben aber dennoch eine neue 4-Butterfly-Kombi aufgesetzt, nun eben für 52 DTE. - Ich halte es für gut, das 1 mal pro Woche aufzusetzen, damit ich Gewinne zwischen 200 und 600 USD im Monat machen kann (+ dann und wann mehr, wenn der Jackpot klingelt) - Verfall ist dann eben 45 oder 52 DTE und an manchen Verfallstagen laufen dann eben 2 Kombis aus. Ich versuche die dann auch mit versetzten Strikes aufzusetzen.

Das nur einmal im Monat zu machen, lohnt den Aufwand nicht !

Hier ist der Trade:

Oben in der Strategiebeschreibung habe ich die Formel für die Limit-Sell-Order-Setzung falsch aufgeschrieben. Sie muss richtig lauten:

Kombi-Kaufkurs + (Kosten für alle 4 Butterflies zzgl. 20 USD Transaktionskosten).

Ich habe für die Butterflies folgendes bezahlt:

180/185/190 Put: 17 USD

195/200/205 Put: 53 USD

210/215/220 Call: 100 USD

225/230/235 Call: 6 USD

Ergibt Gesamtkosten von 176 USD + 16 USD Transaktionskosten Kauf und 4 USD Transaktionskosten Verkauf = 196 USD (pauschal 1 USD pro Leg).

Laut Formel betragen die Limit-Sell-Kurse nun:

180/185/190 Put: 0,17 + 1,96 = 2,13

195/200/205 Put: 0,53 + 1,96 = 2,49

210/215/220 Call: 1,00 + 1,96 = 2,96

225/230/235 Call: 0,06 + 1,96 = 2,02

Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass ein Butterfly mit Gewinn verkauft wird und 3 wertlos verfallen. Ich binn dann aber immer im Gewinn. Die Profitrechnung sieht wie folgt aus:

Verkaufe ich den 180/185/190 Put: 196 - 53 -100 - 6 = 37 USD Gewinn.

Verkaufe ich den 195/200/205 Put: 196 - 17 - 100 - 6 = 76 USD Gewinn

Verkaufe ich den 210/215/220 Call: 196 - 17 - 53 - 6 = 120 USD Gewinn

Verkaufe ich den 225/230/235 Call: 196 - 17 - 53 -100 = 26 USD Gewinn

Ein paar Mal im Jahr wird dann vielleicht noch der Jackpot klingeln. Dann kann ich mehrere hundert Euro zusätzlich verdienen.

Hallo Stefan,

wäre es nicht sinnvoller, das mit dem SPX zu machen? Da gibts Cash Settlement und kein Risiko, daß Du angedient wirst, auch wenn das Risiko gering ist.

Ich habe das mal mit dem DEC4-Kontrakt simuliert, DTE 57. Das ganze kostet $1635, also mit Gebühren und Slippage sicher $1700.

Ab wann kann die Position $1700 theoretisch eingespielt haben? Genau einen Tag vor Expiration. Zwei Tage vorher Expiration ist der theoretische Maximalgewinn erst $1605.

Wenn also der Markt in den letzten beiden Tagen stehenbleibt, dann hat man Pech gehabt.

Hast Du das mal backgetestet?

Danke für den Backtest und die Hinweise.

Wenn zwei Tage vor Verfall erst der Verkaufpreis erreicht wird, ist das wirklich recht spät - definitiv zu spät.

Einen Backtest habe ich nicht gemacht (kann ich auch nicht).

Ich habe mir das im Option Profit Calculator angeschaut, und da sah ich meistens, dass der Verkaufpreis früher erreicht wurde (ausgehend von gleichbleibender Vola).

In der 4-Butterfly-Kombi, die ich heute aufgesetzt habe, zeigt er für 3 auch an, dass der gewünschte Preis erst spät erreicht wird. Einer (der 225 230 235er) könnte die 196 USD Gewinn früher schaffen (am 10. Dezember).

Optionen auf Futures habe ich bisher noch nicht aufgesetzt. Da ist mir der Kapitalaufwand noch zu hoch.

Ich habe heute die Strategie als 4-Ladder-Kombi (Long Condor) auf dem Papier aufgesetzt.

  1. Ladder Put: 180 185 190 195: Kosten: 32 USD
  2. Ladder Put: 196 201 206 211: Kosten 138 USD
  3. Ladder Call: 212 217 222 227: Kosten: 139 USD
  4. Ladder Call: 230 235 240 245: Kosten 3 USD

Laufzeit 19. Dez.

Gesamtkosten: 32 + 138 +139 +3 = 312 USD + 20 USD Transaktionskosten = 332 USD

Der 1. Ladder erreicht mein Gewinnziel laut dem Option Profit Calculator früestens am 16. Dez.

Der 2. Ladder erreicht mein Gewinnziel laut dem Option Profit Calculator früestens am 19. Dez.

Der 3. Ladder erreicht mein Gewinnziel laut dem Option Profit Calculator früestens am 16. Dez.

Der 4. Ladder erreicht mein Gewinnziel laut dem Option Profit Calculator früestens am 10. Dez.

Also wieder zu spät.

Vorteil gegenüber der Butterfly-Kombi ist, dass die Zelte dichter beieinander stehen und ein Dach statt Spitze haben.

Aber der große Nachteil: das zu späte Erreichen meines Take-Profit-Betrages, bleibt bestehen.

Diese Strategie macht für mich nur Sinn, wenn der Take-Profit schon mindestens 10 Tage vor Verfall in allen 4 Spreads erreicht werden könnte. Nur dann kann ich den großen emotionalen Vorteil für mich, der diese Strategie für mich attraktiv macht: Frühzeitiger Profit-Lock-In und dann entspanntes Abwarten auf Jackpot-Bonus-Chance auch tatsächlich erleben.

Hat jemand eine Idee, wie ich den Take-Profit-Bereich kalendarisch früher hinbekommen könnte ?

Warum so kompliziert? 16 Legs!

Am Ende kommt womöglich etwas raus, dass wie ein einfacher Iron Condor aussieht.

Mein Rat: Wenn Du keine Software hast, dann halte Dich an einfache Strategien.

Hallo,
Was haltet Ihr von dieser Version?
bG
Klaus

Warum nicht gleich ein Iron Condor? Einfachere Fills und nur ein Viertel der Kommissionen.

Wo ist der Vorteil dieser kleinen Sägezähnchen?

Für meinen 4-Kombi-Butterfly mit Laufzeit November wurde vorige Woche Mittwoch beim 200 / 205 / 2015er die Limit-Sell-Order ausgeführt (ich war nicht am PC und konnte dadurch nichts verschlimmbessern). - Ich machte damit 220 USD Gewinn. - 10 Tage vor Verfall. - Sollte der SPY in dieser Woche noch unter 200 fallen, könnte ich mit dem 190 / 195 / 200er auch noch einen Gewinn erzielen. - Da ich einen kleinen Gewinn nun schon sicher habe, werde ich auch nicht auf die Kurse schauen - ich kann ja nicht mehr in den Verlust rutschen.

Ich werde diese Strategie aber nicht weiter machen. Langfristig dürfte ich meist nur sehr kleine Gewinne pro Aufsetzung machen (so 20 bis 30 USD). Das lohnt den Aufwand wohl tatsächlich nicht. - Interessant wäre die Strategie, wenn ich deutlich früher einen Profit-Lock-In erreichen könnte. Aber ich wüsste nicht, wie das anzustellen wäre.

Der Profit/Loss-Graph von bud ähnelt schon sehr dem eines Iron Condors, mit Ausnahme der Sägezähne. Auch die Break-Even-Punkte scheinen mir dem eines Iron Condors nahe zu sein. Daher teile ich Uwes Einschätzung, lasse mich aber gern eines Besseren belehren (wie schon gesagt, ich bin noch nicht sehr erfahren mit Optionen).